Ina Müller & Band am 17.01.2014 in der brose Arena Bamberg
Geht Ina Müller nicht gerade im Rahmen der genialen Talkshow „Inas Nacht“ ihren nach eigenen Angaben größten Talenten „Singen, Sabbeln, Saufen“ nach, tourt sie gerne mit ihrer Band und füllt dabei auch mühelos große Hallen. Nach Veröffentlichung ihres jüngsten Albums „48“ ist das norddeutsche Multitalent wieder unterwegs und machte dabei Station in der Bamberger brose Arena.
Pünktlich um 20 Uhr fiel der Startschuss für einen 2 ½ -stündigen Mix aus Musik und unterhaltsamen – an Comedy grenzenden – Monologen über Müllers Lieblingsthemen Älterwerden, Beziehungskisten, Sex und Männer. Insbesondere die Männer kriegten ordentlich ihr Fett weg, und dass man als Zuschauer in der 1. Reihe gerne zum Running Gag während einer Müller- Show wird, musste diesmal Siggi erfahren. Der allerdings genoss seine „Opferrolle“, die ihm durch ein lange ersehntes Foto von ihm und Ina versüßt wurde, sichtlich und spielte gerne mit.
Doch auch die Macken und Probleme des eigenen Geschlechts wurden ausgiebig beleuchtet, wobei Ina ein ums andere Mal bewies, dass sie sich selbst nicht allzu ernst nimmt und herzhaft über sich lachen kann. So bescheinigte sie unter anderem den mit den Wechseljahren einhergehenden lästigen Hitzewallungen doch noch einen Sinn: „Mit den Hitzewallungen würde ich mich gut als Heizpilz machen. Ein Heizpilz vor den Kneipen, mit dem man Reden kann“.
Waren ihre Ansagen stets amüsant, zum Teil auch zotig und deftig, zeigte sich Ina bei ihren Songs auch von der emotionalen Seite, beispielsweise bei „Fünf Schwestern“ vom aktuellen Album – ein wunderschönes Stück, gewidmet ihren 4 Schwestern. Doch auch mit flotten Nummern wie „Sie schreit nur noch bei Zalando“ bewies sie, dass sie mit ihrer rauchigen, gefühlvollen Stimme auch als Sängerin in der Oberliga mitspielt.
Als nach rund 2 Stunden die Aufforderung ans Publikum erging, nach vorne zu kommen und mitzutanzen, stieg die Stimmung nochmals spürbar an. Es hielt die wenigsten auf ihren Sitzen und mit deutlich rockigeren Songs fand ein gelungener Abend sein Ende.
Text/Fotos: René Schmiedel